Stromzähler für Photovoltaikanlagen: Verschiedene Typen und ihre Funktionen

Beim Betrieb einer Photovoltaikanlage sind verschiedene Arten von Stromzählern erforderlich, um den erzeugten, eingespeisten und verbrauchten Strom korrekt zu erfassen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Zählertypen und ihre spezifischen Funktionen im Kontext einer Photovoltaikanlage.

Einspeisezähler

Ein Einspeisezähler erfasst die Menge an Strom, die von einer Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz eingespeist wird. Dies ist besonders wichtig, da die meisten PV-Anlagen nicht ausschließlich zur Eigenstromproduktion genutzt werden. Der Einspeisezähler ist entscheidend für die Abrechnung mit dem Netzbetreiber und sollte mit einer Rücklaufsperre ausgestattet sein. Er kann entweder gemietet oder gekauft werden, wobei bei einem Kauf der Anlagenbetreiber für die Eichung verantwortlich ist.

Bezugszähler

Der Bezugszähler misst die Menge an Strom, die aus dem öffentlichen Netz bezogen wird. Er ist in jedem Haushalt vorhanden und kann mechanisch oder elektronisch sein. Elektronische Zähler bieten den Vorteil, dass sie per Funk ausgelesen werden können, was den direkten Zugang zum Zählerkasten überflüssig macht.

Zweirichtungszähler

Ein Zweirichtungszähler kombiniert die Funktionen eines Einspeise- und Bezugszählers. Er erfasst sowohl den ins Netz eingespeisten als auch den aus dem Netz bezogenen Strom. Dieser Zählertyp wird in der Regel vom Stromanbieter gemietet und ist platzsparender als separate Zähler. Allerdings bleibt der Zähler im Eigentum des Stromanbieters, was bei einem Anbieterwechsel den Austausch des Zählers erforderlich macht.

Ertragszähler

Der Ertragszähler misst den gesamten von der Photovoltaikanlage produzierten Strom, einschließlich des selbst verbrauchten Anteils. Dieser Zähler ist für die steuerliche Erfassung des Eigenverbrauchs relevant. Seit 2023 entfällt die Einkommensteuer auf Solarerträge für private PV-Anlagen bis zu einer bestimmten Größe.

Saldierender Zähler

Ein saldierender Zähler ist wichtig, um das volle ökonomische Potenzial einer Photovoltaikanlage auszuschöpfen. Er erfasst und verrechnet den Strom aller Phasen genau, was eine korrekte Abrechnung mit dem Stromanbieter ermöglicht. Solaranlagenbetreiber sollten darauf achten, dass der installierte Zweirichtungszähler saldierend ist, um wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden.

Fazit

Die Auswahl des richtigen Stromzählers ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Photovoltaikanlage. Einspeise-, Bezugs-, Zweirichtungs- und Ertragszähler haben jeweils spezifische Funktionen, die für die korrekte Abrechnung und Steuererfassung wichtig sind. Ein saldierender Zähler kann zusätzlich dazu beitragen, das ökonomische Potenzial der Anlage voll auszuschöpfen.

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